Jehan Alain: Messe modale

Sonntag, 03. Januar 2016
10:30 Uhr | Jesuitenkirche, Wien

Mitwirkende:

Jehan Alain: Messe modale

Monika Riedler, Sopran
Martina Steffl, Alt

Chorvereinigung St. Augustin und Orchester

Dirigent: Andreas Pixner


Jehan Alain – Messe modale
Jehan Ariste ALAIN, Bruder der bekannten französischen Organistin Marie-Claire Alain und des Komponisten Olivier Alain, wurde am 3. Februar 1911 bei Paris in Saint-Germain-en-Laye geboren. Sein Vater Albert Alain (1880-1971), ein Schüler von Guilmant und Vierne, wirkte als Organist seiner Heimatstadt und als Komponist religiöser Musik.
Schon im Alter von 13 Jahren ersetzte Jehan seinen Vater regelmäßig an der Orgel.
Er studierte am „Conservatoire National Supérieur de Musique“ in Paris, wo er Schüler von André Bloch, Georges Caussade, Paul Dukas, Roger Ducasse und Marcel Dupré war. 1936 wurde er zum Organisten der Kirche Saint-Nicolas de Maisons-Laffitte ernannt.
In seinem kurzen Leben schrieb Jehan Alain nicht weniger als 140 Werke für Klavier, Orgel, Kammermusik, Chor und Orchester. 1939 zur französischen Armee eingezogen, verlor er sein Leben am 20. Juni 1940 beim Einsatz in einer Sondermission bei der Schlacht um Saumur. Jehan Alain, der seit 1935 mit Madeleine Payan verheiratet war, wurde nur 29 Jahre alt; bei seinem Tod waren seine Kinder vier, zwei und ein Jahr alt.
Alains kompositorisches Schaffen wurde nicht nur durch die musikalische Sprache von Claude Debussy und Olivier Messiaen beeinflusst, sondern ebenso durch fernöstliche Musik, Tanz und Philosophie, das neu erwachte Interesse an der Musik des 16. bis 18. Jahrhunderts und den Jazz.
Das Werkverzeichnis Alains umfasst mehr als 140 Kompositionen. Er schrieb Musik für Klavier und Orchester sowie Vokal- und Kammermusik. Seine Bekanntheit verdankt er aber vor allem seinen Werken für Orgel.
In Fachkreisen gilt er als einer der wichtigsten französischen Komponisten des 20. Jahrhunderts. Wirklich bekannt ist er aber nicht, ganz im Gegensatz etwa zu Olivier Messiaen. Dabei ist Jehan Alains Musik leichter zugänglich. Alains Harmonik ist nicht atonal, sondern vielmehr oft durch archaisch anmutende Verbindungen geprägt. Besonders deutlich wird das in der kurzen, elegischen „Messe modale“ (6. August 1938) für Streichquartett, Flöte, Sopran- und Altsolo, die von den alten Modi ausgeht, den Kirchentonarten.